NO BILLS - Bild aus der Serie „Visuelle Resonanzen – Vielfalt trifft Emotion“ von Berit Erlbacher

NO BILLS - 50x50cm - Artprint - Hahnemühle William Turner

NO BILLS

– Keine Regeln ohne Widerstand


Die Collage „NO BILLS“ stellt Fragen, bevor sie Antworten gibt: Die roten Fragezeichen ziehen den Blick sofort auf sich und scheinen herauszufordern – was wissen wir über diesen Ort? Der Hinweis „NO BILLS“ deutet darauf hin, dass hier keine Poster angebracht werden dürfen, steht jedoch im Kontrast zu den wild geklebten Plakaten und Graffitis. Ein Sinnbild für den Widerspruch zwischen Vorschriften und dem Drang nach Ausdruck.

Im rechten unteren Bildbereich erhebt sich der markante Turm des Chrysler Buildings, während daneben ein Teil der Grand-Central-Station sichtbar wird. Beide Symbole für Bewegung, Begegnung und den urbanen Fluss. Symbole für Reichtum, Eleganz und die glanzvolle Architektur der 1930er-Jahre. Der Turm des Chrysler Buildings thront über den umliegenden Gebäuden und steht im Kontrast zu den abgelebten Fassaden und der mit Aufklebern und Kunst übersäten Szenerie im Vordergrund. Dieser Kontrast verdeutlicht das Spannungsfeld zwischen Arm und Reich, zwischen Hochglanz und improvisierter Kreativität.

Die graue Metallstruktur und das Gitter im unteren Bereich gehören zur U-Bahn, die darunter verläuft – ein Detail, das den Eindruck von Bewegung und Stadtdynamik verstärkt und das vielschichtige Zusammenspiel von Ebenen unterstreicht. Gleichzeitig lässt die orangefarbene Fußgängerampel oben links innehalten – als wolle sie uns dazu auffordern, genauer hinzusehen, bevor wir weitermachen.

New York ist eine Stadt der Extreme und Brüche. „NO BILLS“ zeigt, wie Grenzen gezogen und überschritten werden. Die Fragezeichen könnten auch ein Aufruf sein, bestehende Normen zu hinterfragen: Wer darf etwas anbringen, wer nicht? Was bedeutet öffentlicher Raum, und wem gehört er?
Die Collage fordert dazu auf, zwischen Chaos und Struktur zu reflektieren: eine Komposition aus Fragmenten, die unterschiedliche Perspektiven ermöglicht. Zwischen den Hochhäusern und den Wandfragmenten entsteht ein Dialog über Chancen, Barrieren und den Wert von Selbstbestimmung.