ME ONLY - 50x50cm - Artprint - Hahnemühle William Turner

ME ONLY

– gemeinsam einsam und grenzenlos begrenzt

Das Bild „ME ONLY“ zieht den Blick mit seinen provokanten Schriftzügen und ikonischen Gebäuden sofort in seinen Bann. Der durchgestrichene Schriftzug „AMERICA“ wirkt wie ein kritisches Statement, das den „American Dream“ hinterfragt oder relativiert. Direkt daneben steht das Wort „ONLY“, das in Kombination mit dem Titel auf die Thematik des Individualismus und der Abgrenzung verweist – ein Kommentar zu einer Gesellschaft, in der das „Ich“ oft über das „Wir“ gestellt wird.

Das Empire State Building, als Symbol für New Yorks Aufstieg und Stärke, ragt sowohl in Schwarz-Weiß als auch in leuchtendem Blau-Weiß hervor. Diese Dualität aus Historie und Moderne verdeutlicht den Spannungsbogen zwischen Glanz und Realität, zwischen Zusammenhalt und Isolation. Ebenfalls sichtbar ist das „Manhattan Center“, eine Kulturstätte, die für Begegnung und Austausch steht und dadurch einen Kontrast zum isolierenden „ONLY“-Schild bildet.

Die dominierenden Farben Rot, Blau und Schwarz erzeugen starke visuelle Kontraste und unterstreichen die Emotionalität des Bildes. Rot als Warnfarbe deutet auf gesellschaftliche Spannungen und potenzielle Konflikte hin. Diagonale Linien und Überlagerungen zerschneiden das Bild und erzeugen ein Gefühl von Dynamik, aber auch von Zerrissenheit.
Diese Collage fordert zur Reflexion auf: Was bedeutet „ME ONLY“ in einer Stadt, die gleichzeitig ein Ort der Chancen und der Isolation ist? Die Überlagerung ikonischer Elemente mit kritischen Aussagen lädt dazu ein, nicht nur den äußeren Glanz zu sehen, sondern auch die Schattenseiten wahrzunehmen.

Berit Erlbachers Werk spiegelt damit die Ambivalenz einer Metropole wider, die pulsierendes Leben und Einsamkeit zugleich vereint. Und was bedeutet es, wenn gleichzeitig „BUS ONLY“ groß erscheint – ein Hinweis auf Gemeinschaft, der im Kontrast zur Individualität steht? Diese Frage bleibt offen.